Wie sieht der korrekte Sitz beim Hund aus?

Das korrekte Sitzen beim Hund wird im Allgemeinen als eine aufrechte Position mit parallel ausgerichteten Hinterbeinen und dem Körpergewicht gleichmäßig auf alle vier Pfoten verteilt beschrieben. Hier sind einige Merkmale eines korrekten Sitzes beim Hund:

1.      Hinterbeine: Die Hinterbeine des Hundes sollten parallel zueinander sein und unter dem Körper des Hundes platziert werden. Die Pfoten sollten fest auf dem Boden stehen und nicht nach außen oder nach innen gedreht sein.

2.      Vorderbeine: Die Vorderbeine stehen senkrecht unter dem Körper und vor den Hinterbeinen, dabei sind die Ellenbogen nicht nach Innen oder Außen rotiert.

3.      Rücken: Der Rücken des Hundes sollte gerade sein, ohne Rundungen oder Krümmungen. Der Hund sollte weder nach vorne gebeugt noch überstreckt sein.

4.      Kopf: Der Kopf des Hundes kann leicht angehoben oder gerade sein, und der Blick sollte nach vorne gerichtet sein. Die Ohren können aufmerksam nach vorne oder entspannt nach hinten zeigen, abhängig von der Stimmung des Hundes.

5.      Schultern: Die Schultern des Hundes sollten entspannt sein und sich auf einer Höhe befinden. Sie sollten nicht hochgezogen oder nach vorne geschoben sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Position des Sitzens je nach Hunderasse und individueller Anatomie variieren kann. Einige Hunde haben möglicherweise von Natur aus eine leichte Abweichung von der idealen Sitzhaltung.

Warum ist der korrekte Sitz anstrengend für Hunde?

Der korrekte Sitz für Hunde erfordert eine aktive Muskelarbeit, um eine stabile Position aufrechtzuerhalten und die richtige Ausrichtung des Körpers zu gewährleisten.

1.      Die die Rücken- und Bauchmuskeln des Hundes müssen zusammenspielen, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und eine aufrechte Haltung zu ermöglichen. Dies erfordert eine kontinuierliche Anspannung der Muskeln, um eine korrekte Ausrichtung der Wirbelsäule und des Rumpfes zu erreichen.

2.      Die Muskeln der Hinterhand müssen aktiv sein, um das Gewicht des Hundes zu tragen und den Körper nach oben zu stemmen. Dies ist besonders wichtig, um eine gute Balance und Stabilität zu gewährleisten, da die Hinterhand eine wichtige Rolle beim Aufrechterhalten der Sitzposition spielt.

3.      Die Gelenke des Hundes, insbesondere die Knie- und Hüftgelenke, müssen beim korrekten Sitz angemessen belastet werden. Die Muskulatur unterstützt die Gelenke, indem sie ihnen Stabilität verleiht und unerwünschte Belastungen minimiert.

Insgesamt erfordert der korrekte Sitz für Hunde also eine kombinierte Anstrengung der Rücken- und Bauchmuskulatur sowie der Muskeln der Hinterhand, um die erforderliche Stabilität und aufrechte Haltung aufrechtzuerhalten.

Gründe für eine falsche Sitzhaltung:

Hunde können verschiedene Gründe haben, warum sie eine falsche Sitzhaltung einnehmen. Hier sind einige mögliche Ursachen:

1.      Mangelnde muskuläre Stärke: Verfügt der Hund über eine unzureichend entwickelte oder geschwächte Muskeln des Rückens, Bauchs oder der Hinterhand, so kann er Schwierigkeiten haben, eine korrekte Sitzhaltung einzunehmen. Dies kann durch mangelnde körperliche Aktivität, Bewegungseinschränkungen oder altersbedingte Schwäche verursacht werden.

2.      Krankhafte Ursachen: Hunde, die Schmerzen in den Gelenken, der Wirbelsäule oder anderen Körperbereichen haben, passen ihre Sitzhaltung an, um den Schmerzen auszuweichen. Sie versuchen das Gewicht in bestimmten Bereichen zu entlasten und nehmen daher eine ungewöhnliche Sitzhaltung ein. Ursachen hierfür können beispielsweise Arthrose, HD oder ein Kreuzbandriss sein.

3.      Ungünstige Umgebung: Ein Hund kann Schwierigkeiten haben, eine korrekte Sitzhaltung einzunehmen, wenn die Oberfläche, auf der er sitzt, uneben, rutschig oder unbequem ist. In solchen Fällen kann der Hund versuchen, sich in einer Position einzufinden, die ihm mehr Stabilität oder Komfort bietet, selbst wenn dies zu einer falschen Sitzhaltung führt.

4.      Fehlende Ausbildung: Wenn ein Hund keine angemessene Ausbildung in Bezug auf die korrekte Sitzposition erhalten hat. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Hund die nachlässige Sitzhaltung aus dem Welpenalter beibehalten hat und von seinem Besitzer nicht entsprechend korrigiert wurde.

Folgen eines fehlerhaften Sitzes

Ein fehlerhafter Sitz führt zu einer erhöhten Belastung der Gelenke, der Wirbelsäule und der Bandscheiben. Wenn ein Hund nicht richtig sitzt, kann er nicht die Kraft der Muskulatur in den Hinterbeinen, dem Bauch und dem Rücken nutzen, um sich aufzurichten. Stattdessen stützt er sich auf die Vorderbeine und die Muskulatur des Schultergürtels, was zu Verspannungen und Folgeschäden durch Überlastung der Strukturen der Vorderhand führen kann. Dies wiederum verstärkt den Teufelskreis, denn das Hochziehen über die Vorderhand führt zum Abbau der Muskulatur in der Hinterhand, und es wird für den Hund immer schwieriger, diese Muskulatur zu nutzen. Auch während der Bewegung wird das Gewicht vermehrt auf der Vorderhand lasten, während die Hinterhand nur begleitend mitgenommen wird, ohne aktiv das Gewicht zu tragen.

Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Eigenschaften eines Hundes zu berücksichtigen, um mögliche Ursachen für eine falsche Sitzhaltung zu identifizieren. Bei anhaltenden Problemen oder Unsicherheit ist es ratsam, einen Tierarzt oder einen Hundephysiotherapeuten zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und geeignete Maßnahmen zu erhalten.

 

 

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